Kreis-Jusos beschliessen Fremdenfeindlichkeits-Resolution

Veröffentlicht am 05.03.2017 in Pressemitteilungen
 

Gruppenfoto der Biberacher Jusos nach der Sitzung. Mit auf dem Bild: Der Juso-Landesvorsitzende Leon Hahn (2.v.r.).


Auf ihrer jüngsten Mitgliederversammlung haben die Biberacher Kreis-Jusos einstimmig ihre achtseitige Resolution „Fremdenfeindlichkeit im Kreis Biberach?“ beschlossen.
 

Dazu erklärt der Juso-Kreisvorsitzende Stefan Gretzinger: „Das Thema ist für unseren Kreis definitiv brisant. Es schwelt aber unter der Oberfläche. In geschlossenen Facebook-Gruppen tummeln sich geschlossene Weltbilder. In 'Glatzenbuden' treffen sie sich abgeschieden von der Öffentlichkeit. Auf keinen Fall dürfen wir den Fehler machen und die gefährlichen Tendenzen übersehen. Menschenfeindlichkeit ist auch im Kreis Biberach da.“
 
In ihrer Resolution schreiben die Kreis-Jusos, dass „Fremdenfeindlichkeit“ ein „unzureichender Begriff“ sei. Geeigneter sei „Menschenfeindlichkeit“, so die Jusos. Menschenfeindlichkeit sei aber nur ein Teil der Gefahr, die von demokratiegefährdenden Einstellungen ausgehe. Auch die Verunglimpfung der seriösen Medien und der Hass auf vermeintliche „Eliten“ seien häufig Merkmale der Vertreter der Menschenfeindlichkeit, unter denen sich auch Angehörige der Reichsbürger, Rechtsesoteriker sowie der „Neugermanen“ finden. Die Rolle der sozialen Netzwerke beleuchten die Jusos in ihrer Resolution kritisch. So sei dadurch Abschottung in „Parallelrealitäten“ und konspiratives Vernetzen einfacher als je zuvor. Auch sogenannte „Glatzenbuden“ seien im Kreis Biberach vorhanden und würden der Abschottung in „Parallelrealitäten“ Vorschub leisten. Diese „Parallelrealitäten“ zeichne aus, dass Fakten, die nicht in das entsprechende Weltbild passen, geleugnet würden. Dies sei gefährlich, da so leicht Hass geschürt werden könne, der irgendwann von einem Fanatiker in die Tatumgesetzt werden könne. „ Geistige Brandstiftung – egal, ob sie auf Fakten oder auf Lügen beruht – kann zu realem Töten führen“, so die Kreis-Jusos in ihrer Resolution. Als Beispiel dafür führen sie Biberachs ehemaligen Reichstagsabgeordneten Matthias Erzberger an, der maßgeblich aufgrund der Dolchstoßlüge als „Novemberverbrecher“ diffamiert wurde und schließlich von der rechtsterroristischen Organisation Consul ermordet wurde. Von einem „Klima der Angst“ wollen die Jusos aber nicht pauschal sprechen. Ihre Resolution beenden die Jusos mit einem Appell: „All denen, die in ihrem Engagement für eine bessere Gesellschaft von den Hassern und Hetzern eingeschüchtert, beleidigt und zermürbt werden, rufen wir zu: Ihr seid die Mehrheit. Vor eurem Engagement ziehen wir unseren Hut. Wann immer ihr politische Unterstützung braucht, könnt ihr uns auf eurer Seite wissen.“
 
Die Resolution in Gänze finden Sie hier: http://www.jusos-biberach.de/dl/Fremdenfeindlichkeit.pdf