Juso-Landesvorstand zu Besuch bei MTU Friedrichshafen GmbH

Veröffentlicht am 16.09.2007 in Landespolitik
 

Thema „Ausbildung“ stand im Mittelpunkt der eintägigen Betriebsbesichtigung am 10. September 2007

Am 10. September 2007 besuchte der Juso-Landesvorstand gemeinsam mit dem Kreisvorstand der Jusos Bodensee und dem örtlichen SPD-Landtagsabgeordneten und Vorsitzenden des baden-württembergischen Schulausschusses des Landtags, Norbert Zeller, die MTU Friedrichshafen GmbH. Im Mittelpunkt des Besuchs stand neben allgemeinen Informationen zum Unternehmen und seinen Produkten das Thema Ausbildung.

MTU Friedrichshafen stellt Dieselmotoren und Gasturbinen her und ist mit über 5 000 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber in der Region Oberschwaben.

Mit Freude nahm der Juso-Landesvorstand zur Kenntnis, dass zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres 100 junge Menschen bei der MTU Friedrichshafen ihre Ausbildung in verschiedenen Berufszweigen begonnen haben. Insgesamt absolvieren derzeit 290 Jugendliche eine Berufsausbildung oder ein BA-Studium bei MTU Friedrichshafen.

Die Jusos informierten sich vor Ort in der Lehrwerkstatt über die Ausbildung in den Metallberufen, bei denen MTU Friedrichshafen mit Projektarbeit und Einbindung der Auszubildenden in den allgemeinen Betrieb durch Lerninseln auf ein modernes Ausbildungskonzept setzt.

Wichtig war den Jusos, bei ihrem Besuch das Gespräch mit dem Betriebsrat zu suchen. Mit dem stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden Heinz Brechtel wurden Fragen zur Modularisierung der Ausbildung und über verkürzte eineinhalbjährige Ausbildungen zum Beispiel zum Teilezurichter diskutiert. Die Jusos lehnen eine Modularisierung der Berufsausbildung ab. Ihrer Meinung nach dürfe die Ausbildung nicht verwässert werden, um dabei Kosten zu sparen. Unabhängigkeit und Flexibilität können ArbeitnehmerInnen nur durch eine handfeste und allumfassende Ausbildung erreichen.

Einig ist sich der Landesvorstand der Jusos mit dem Betriebsrat darüber gewesen, dass verkürzte Ausbildungen eine Chance für SchülerInnen mit Benachteiligungen sein können. Diese Ausbildungen kommen Förder- und schlechten HauptschülerInnen entgegen, die sonst auf dem Ausbildungsmarkt keine Stelle finden würden. Das Interesse der ArbeitnehmerInnen nach Arbeitskräften für weniger anspruchsvolle Tätigkeiten dürfe aber nicht in der Form missbraucht werden, dass auch SchülerInnen mit höheren Qualifikationen keine vollwertigen Ausbildungsplätze angeboten werden. Außerdem müsse es für Absolventen verkürzter Ausbildungen Möglichkeiten zur Fortbildung geben. Die Verhinderung eines solchen Missbrauchs sehen die Jusos als Aufgabe eines starken Betriebsrats.