„Volles Haus im Alten Haus“ – Neujahresempfang mit Uwe Hück

Veröffentlicht am 23.01.2008 in Veranstaltungen
 

Der Neujahresempfang des Juso-Kreisverbands mit dem Betriebsratvorsitzenden von Porsche, Uwe Hück, war ein gelungener Start ins neue Jahr. Waren beim Wirt des "Altes Haus" 30-40 Gäste gemeldet, so konnte Uwe Hück, der aus "Achtung der Verkehrsregeln“ verspätet ankam, rund 100 Zuhörer antreffen.

Hück, einer der bekanntesten Betriebsratvorsitzenden Deutschlands, gilt als Intimfeind des IG-Metall-Chefs Jürgen Peters. Es sind wohl sein glaubwürdiges Temperament und seine außergewöhnliche Biografie, die ihn so markant erscheinen lassen. Er wurde im Alter von zwei Jahren Waise und wuchs in den folgenden Jahren im Kinderheim auf, er lernte Lackierer, gewann mehrmals den Europameistertitel im Thai-Boxen. Bei Gerhard Schröders Wahlkampf 2005, war Hück der Einpeitscher, der die Zuhörer in Stimmung brachte.

Als er das Alte Haus betritt, wird er von rhythmischem Applaus des Publikums empfangen, das zuvor von der Band „Coleslaw“ unplugged unterhalten wurde. Keine fünf Minuten hält es der energische Redner in seinem Jackett aus, bevor er es ablegt. Während seinem Vortrag sind die Zuschauer über jeden Moment froh, in dem er nicht von seinem Skript abliest – immer wenn Hück abschweift ist er in seinem Element. „Das regt mich auf“ schallt es eins ums andere Mal durch den vollen Raum. "Wie Wiedeking den zweiten Advent feiert? Er steht mit einer Kerze am Spiegel" - mit Sprüchen wie diesen hält er die Zuhörer bei Laune.

Ansonsten geht Uwe Hück in seiner Rede auf aktuelle Themen wie den Mindestlohn, den er befürwortet, oder Roland Kochs Wahlkampfthema „gewalttätige Jugendliche“ ein, für den er wenig übrig hat, denn „Jugendliche einsperren ist leicht“. Einen weiteren Schwerpunkt setzt er im Thema Sozialstaat und wie er in Zukunft zu finanzieren sei - "Es ist an der Zeit, dass das Kapital einen größeren Beitrag leistet", so Hück.

Schließlich verteidigt der Porsche Betriebsratvorsitzende die Tarifautonomie und die Arbeitnehmerrechte in Deutschland und begründet dies mit der Tatsache, dass die Bundesrepublik „mit“ jenen Säulen der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik Exportweltmeister geworden ist, und nicht „obwohl“. Zum Schluss der gelungenen Veranstaltung betont Hück, dass er stolz darauf sei, SPD- und Gewerkschaftsmitglied zu sein.