Bericht vom Tagesseminar der PG „Migration“ des Juso- Landesverbandes am 24. Januar 2009 in Ulm

Veröffentlicht am 04.02.2009 in Jusos in Aktion
 

Thematischer Schwerpunkt war „Integration der bereits in Deutschland lebenden ZuwandererInnen“

Wie soll die Zuwanderung nach Deutschland künftig gestaltet werden und wie kann die Integration der bereits in Deutschland lebenden ZuwandererInnen vorangebracht werden? Mit diesen Fragen beschäftigten sich die Jusos Baden- Württemberg mit einem Tagesseminar im Rahmen der Projektgruppe „Weltweite Migration – europäische Antworten?“ am 24. Januar 2009 im Gewerkschaftshaus in Ulm.

Nach einem Einführungsreferat zur Migrationgeschichte der Bundesrepublik diskutierten die TeilnehmerInnen Fragen der Zuwanderungs- und Integrationspolitik, die sich auf Bundes- und Landesebene, aber auch vor Ort in der Kommune stellen.

Anschließend bot Gabriele Mreisi, Projektkoordinatorin bei der Zenralen Bürgeragentur Ulm (Zebra) einen Blick in die Praxis kommunaler Integrationspolitk. Sie stellte das Projekt „Voneinander lernen – Zukunft gestalten“ vor. Das vom Innenministerium des Landes Baden- Württemberg geförderte Projekt bringt Menschen mit und ohne Migrationshintergrund in „Tandems“ zusammen. Ziel des Projekt ist es, Brücken zu bauen zwischen einheimischen und zugewanderten Menschen. Dass von dem gegenseitigen Austausch beide Seiten profitieren, veranschaulichten zwei Tandempartnerinnen, die den TeilnehmerInnen von ihren Erfahrungen berichtete.

Die Perspektiven der Integrationspolitik in Deutschland diskutierten in einer Podiumsdiskussion Petar Drakul (Vorsitzender des Forums Migrationsbeirat der SPD Baden- Württemberg), Yeliz Ayvaz als Vertreterin von SPD ve biz, Önder Kurt (Geschäftsführer des Unternehmerverbands Alb- Donau) und Peter Bausenhart (stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Union Baden Württemberg).

Ganz bewusst suchten die Jusos den Austausch mit der Jugendorganisation der CDU. Neben einigen Gemeinsamkeiten taten sich aber auch schnell Gegensätze auf. Während sich die SPD- Vertreter auf dem Podium klar für eine doppelte Staatsbürgerschaft aussprachen, verlangte Peter Bausenhart eine Entscheidung für eine der möglichen Staatsbürgerschaften. Önder Kurt und Yeliz Ayvaz betonten, dass es wichtig sei, nicht nur über MigrantenInnen, sondern mit ihnen zu sprechen. Die Möglichkeiten zur politischen Partizipation müssten verbessert werden. Genau hier setze „SPD ve biz“ an. Das Anliegen dieser Gruppe türkischstämmiger SozialdemokratInnen ist es, türkischen MigrantenInnen eine politische Heimat zu bieten.