Jusos BW: PISA und IGLU- Studie ist Beweis für soziale Selektion des baden- württembergischen Schulsystems

Veröffentlicht am 18.12.2007 in Allgemein
 

Aktuelle Debatte über PISA- und IGLU- Studie am heutigen Dienstag im Landtag

Pressemitteilung vom 18. Dezember 2007

Als unqualifiziert, beschämend und offenbarend bezeichnen die Jusos Baden- Württemberg die jüngsten Äußerungen von Kultusminister Helmut Rau (CDU) zur PISA- und IGLU- Studie. Anstatt sich um Rücktrittsforderungen des OECD Pisa- Koordinators Andreas Schleicher zu bemühen, sollte Kultusminister Rau den Tatsachen ins Auge sehen und erkennen, dass das baden- württembergische Schulsystem kaum Verbesserungen nachzuweisen hat, erklärt der baden- württembergische Juso- Landesvorsitzende Roman Götzmann angesichts der heutigen Debatte hierzu im Stuttgarter Landtag.

Denn gerade die IGLU- Studie belege, dass in keinem anderen vergleichbaren Industriestaat die Abhängigkeit zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg so groß ist und immer weiter auseinanderklaffe, so die SPD- Nachwuchsorganisation.

Die Kernaussage der IGLU- Studie, dass das Bildungssystem in Deutschland immer ungerechter werde, sei keineswegs verwunderlich. So zeigte sich, dass Lehrer für Kinder aus höheren Bildungsschichten selbst bei unterdurchschnittlichen Leistungen überproportional häufig eine Empfehlung fürs Gymnasium aussprechen. Von Kindern aus Arbeiterfamilien und besonders von Kindern mit Migrationshintergrund wird hingegen eine Spitzenleistung verlangt wird.

Die Jusos sehen sich daher in ihren bildungspolitischen Forderungen nach einem längeren gemeinsamen Lernen erneut bestätigt. Man habe den Eindruck, dass Kultusminister Rau aus ideologischer Blindheit starr am dreigliedrigem Schulsystem fest halte, ohne dies pädagogisch begründen zu können.

Stattdessen sollen die Verantwortlichen ausgewechselt werden, die ihm ständig das Gegenteil wissenschaftliche nachweisen. Für die baden- württembergischen Jusos ist klar, wer hier seinen Posten verlassen müsse.